Freitag, 6. Juni 2014

Korsikas Westküste mit dem T3 - Teil III

Sachen gepackt und weiter...
 3.Tag 
Wir sind früh am Morgen auf der N197 durch I`le Rousse und Calvi gefahren.

Zwischeninformation! Endlich mal was mit Nährwert für die Westi Fahrer und andere Camper mit Gastank unter dem Wagen. Ich habe die letzten Tage schon immer mal interne (ohne die Gattin zu beunruhigen) Bedenken gehabt, dass unser unter dem Fahrzeug mitgeführte Vorrat an Gas nicht für den ganzen Urlaub reichen würde. So stand die Nadel des Füllstandometers schon in einem eher unangenehmen Bereich. Hilfe, was machen wir nur ohne Gas? Entweder, werden wir alle jämmerlich verhungern müssen, weil es nicht für's kochen reicht oder ich werde kurzfristig erschlagen, weil ich nicht für den benötigten Nachschub an Kaffee sorgen kann. Ach, was mach ich mir Gedanken, wir landen vorher eh in der Klinik wegen einer Lebensmittelvergiftung weil der Kühlschrank ausfällt und die Kühlkette unterbrochen wird. Da gibt's dann Kaffee UND Essen. Da wir aber im Urlaub sind, ist für so etwas keine Zeit und so muß jetzt Gas her, sofort und gleich! Mutig steuere ich die erste Tankstelle an, an der in großen Lettern LPG (oder irgendwie  französisch anders, aber als Gas identifizierbar) geschrieben steht. Um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, gibt's erstmal Gazole (Diesel). Neugierig schleiche ich um die Gas Säule herum während sich der Dieseltank füllt. Ok, auf den ersten Blick passt der Schraubanschluß nicht auf den Füllstutzen vom Tank. Mist! Naja, dann zahle ich halt mal den Diesel. Auf dem Weg zum Tankwart überlege ich spontan wie ich den Meister um einen Adapter für den Gaszapfhahn fragen kann, bin aber nicht sonderlich zuversichtlich. Mit ein paar professionell herausgepressten Worten auf Englisch frage ich nach dem Zubehör... Ratlosigkeit. Ich probiere es noch einmal mit ein paar neuen englischen Worten, er guckt mich erneut ratlos an. Ich gucke zurück. Plötzlich und wirklich unerwartet scheint jedoch der Groschen gefallen zu sein und er öffnet seine Schublade und fängt an zu kramen...Er hat nicht die Waffe gezogen um mich wegen meiner nicht vorhandenen Französischkenntnisse zu erlegen, sondern um mir tatsächlich einen Klumpen Messing in die Hand zu drücken. Die Stimmung steigt. Ich bedanke mich artig auf französisch und renne zum Auto. Schlüssel her, Armaturenabdeckung aufschließen und los geht's.


Ich schraube die ineinander geschraubten Adapter auseinander und sitze nun vor meiner nächsten Challenge. Wie geht das? Ich suche den größen Ring aus und versuche ihn auf meinen Tankfüllstutzen zu schrauben. Ne,das wird nix. Kann nicht gehen. Passt nicht. Der nächte Ring passt optisch nichteinmal ansatzweise. Die Stimmung geht wieder rapide in den Keller. Schei**e, ich bekomme kein Gas auf Korsika. Wir werden doch alle sterben...
In meiner Verzweiflung nehme ich noch den anderen Ring in die Hand. Warum hat das Ding denn nur innen und aussen ein Gewinde? Und warum zum Teufel hat mein Füllstutzen innen auch ein Gewinde?? Waaaah, das Teil lässt sich ja innen einschrauben, ganz leicht. Die Stimmung steigt. Ich bastle etwas herum, passt alles perfekt. Der Zapfhahn passt auch prima auf den Adapter. Tatsächlich, der Tank füllt sich mit Gas, die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Brav bringe ich den Adapter zurück  und zahle die Rechnung. Ich war für schlappe 6 Euro noch nie so beruhigt. Merci, das wars. 
Gas tanken auf Korsika - klar, ganz easy! ;-)

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Ab Calvi kann man wählen zwischen der D 81 und der D 81b, einer traumhaften Straße direkt an der Küste. Die Magistrale in Kroatien ist nichts dagegen! Leider gab es ein starkes Gewitter, sodass die Bilder etwas schmaler ausfallen.


 Über die Straße kommt man an den Plage dè Argentella. Ein Kiesstrand der Luxusklasse, da so außergewöhnlich. Der komplette Strand beasteht aus glatt geschliffenen Kieseln, die bei Sonnenlicht rot, lila und braun glitzern. Ein wirklich traumhafter Anblick und darauf zu laufen ist wunderbar. An diesem Strand liegt direkt der Campingplatz La Morsetta, der allerdings nicht mit Schönheit bestochen hat und wahrscheinlich nur wegen dem Strand so gut besucht war. 


 An diesem Abend gab es ein weiteres Gewitter und Regen, ansonsten schien nur die Sonne. Das Gewitter hat die See an der Westküste jedoch für die Zeit unseres Urlaubs stark verändert.

4.Tag
Nachdem es auch morgens noch bewölkt war und die Nachwehen des Gewitters sich bemerkbar machten, sind wir weiter Richtung Porto gefahren.





 In Piana gibt es die Calanche, Weltnaturerbe der UNESCO und ein Touristenmagnet..also frühzeitig aufbrechen wenn man einen Besuch machen möchte. Die Calanche ist eine Felsenlandschaft, durch die mehrere Wanderwege führen. Das besondere ist die Tafonibildung, die zu einer Felsumformung führte. Man sieht viele Gebilde und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Für manche Felsformationen gibt es schon Bezeichnungen, z.b. Der Hundekopf, die Schildkröte, das Herz...Da die Felsen aus rötlichem Granit sind, glühen sie bei einer bestimmten Sonneneinstrahlung. Die Wanderungen sind nicht schwierig, man sollte allerdings feste Schuhe anziehen und nicht mit Flip Flops loslaufen.




Danach ging es weiter zu einem Sandstrand bei Cargese, der direkt an der D 81 liegt und nicht von der Straße einsehbar ist. Dies war ein guter Tipp, da es außer uns nur noch 3 Personen, die in einer nahen Ferienwohnung wohnten, an diesem Strand gab. Bedingt durch den starken Seegang wurden riesige Bänke aus Seetang aufgeschichtet.


In Porticcio wollten wir uns dann einen Campingplatz suchen und da passierte es das erste mal, das wir keinen Platz mehr bekamen. Wir mussten uns einen anderen Schlafplatz suchen und hatten schon etwas Bammel, da Wildcampen auf Korsika verboten ist. Davon abgesehen waren wir auch noch ziemlich belastet von unserem Erlebnis auf dem Autobahnrastplatz in BaWü. Wir haben aber trotzden eine Ecke im Wald neben der Straße gefunden.
Eigentlich wollten wir in den Süden nach Bonifacio, durchs Inland wieder zurück und noch einen Abstecher an die Ostküste machen. Da aber die Touristenströme stark zugenommen hatten, haben wir beschlossen über das Inland wieder in den Norden zu fahren und die letzten Urlaubstage an einem Campingplatz zu bleiben und von dort aus dann weitere Fahrten zu unternehmen.


bald mehr....