Montag, 21. Juli 2014

Korsikas Westküste mit dem T3 - Letzter Teil, Fazit

Kap Corse Umrundung Ziel Bastia.

In Bastia angekommen, haben wir ein Lokal gefunden, das auch korsische Gerichte im Angebot hat und nicht überteuert war. Da der 15. August war und somit Maria Himmelfahrt und Napoleons Geburtstag (der auf der Insel geboren ist) gab es ein großes Feuerwerk und in der ganzen Stadt Halligalli und Musik. Auch auf den Fährschiffen war schon auf Diskomodus umgestellt. Es war ein tolles Flair in der ganzen Stadt aber sehr sehr voll. 










 Wir wollten eigentlich Nachts am Fährhafen schlafen, damit wir gleich früh um 7 Uhr auf die Fähre konnten. Leider war das nicht möglich da wir kurz nach dem abstellen vom Bus gleich vom Sicherheitspersonal des Hafen verscheucht wurden. So mussten wir wieder auf einen Parkplatz außerhalb von Bastia ausweichen an welchem auch schon viele Ankömmlinge und Abreisende zum schlafen standen.

11.Tag
Früh um halb sechs ist die Welt noch in Ordnung...



 Wir sind gleich früh auf die Fähre und mit dieser nach Savona/Genua gefahren.

Hello Kitty Italy..

Das war's Urlaub vorbei...


Ein Fazit von unserem ersten Besuch der Insel:

West- und Ostküste

Wir wollten zuerst eine Rundreise machen, haben uns dann aber für die Westküste und das Landesinnere entschieden. An der Ostküste gibt es enorm viele Sandstrände und das Land ist flacher und nicht so abwechslungsreich wie an der Westküste. Die Westküste ist felsig oft aber auch flach, was sie so abwechslungsreich macht. Die Westküste glänzt mit vielen verschiedenen Stränden mit Kies, Sand, Felsen, grobem Kies, buntem Kies alle mit verschiedenem Charakter. Die Sonnenuntergänge sind ein Traum!!!

Korsen

Wir haben die Korsen als sehr freundlich und bemüht kennengelernt.
Wir sprechen weder französisch noch italienisch. Mit englisch kommt man nicht weit. Selbstverständlich kann man auf Korsika ohne französisch durchkommen (haben wir ja auch gut geschafft), allerdings werden wir für den nächsten Urlaub französisch lernen. Man kommt auf jedem Campingplatz klar und auch beim essen gehen, ist die Sprache nicht das Problem..zu was sonst sind Hände und Füße da. Wenn man allerdings über Land und Leute mehr erfahren möchte oder einen bestimmten Ort kennen lernen, ein Museum besuchen oder einen Bootsausflug machen will, dann ist ein gewisses Verständnis der Landessprache sinnvoll. Will man auch verstehen und antworten können, wenn man angesprochen wird, ist es einfach schwierig ohne wenigstens die Grundkenntnisse zu beherrschen.
Es waren ca. 80 % Franzosen (der Rest bestand aus vielen Italienern und Schweizern, Niederländern und Deutschen..ganz vereinzelt auch aus anderen Ländern) die Urlaub auf der Insel machten. Auch diese waren äußerst freundlich und auch oft bemüht englisch zu sprechen.  Auch war auffällig, dass 2 Sätze Englisch gesprochen wurden und dann sofort wieder 10 Sätze auf Französisch, bis ihnen wieder eingefallen ist, das sie ja englisch sprechen wollten. Das war äußerst symphatisch und wir haben nur freundliche Leute getroffen, egal aus welchem Land sie kamen.

Straßen

Die Straßen sind eng, kurvig und häufig eher Waldwege. Am Cap war es besonders spektakulär. Es geht bergauf und bergab und das oft sehr hoch und steil nach unten. Die Küstenstraße ist ohne Leitplanke oder etwas vergleichbaren und als Beifahrer kann es dir anders werden, vor allem wenn jemand entgegenkommt, der beide Fahrstreifen benutzen muss. Es hat seinen Grund warum fast ausschließlich PKW, Kleinbusse und Geländewägen zu sehen sind und nur ganz wenige Wohnmobile (davon auch die kleineren) und keinen einzigen Wohnwagen oder ähnliches. Auch viele Campingplätze sind nicht für große WoMos ausgelegt. Wir mußten auf unseren Fahrten öfter mal rückwärts fahren weil 2 Autos die Engstelle  nicht gleichzeitig passieren konnten.
Beliebt kann man sich bei den Einheimischen machen, wenn man rücksichtsvoll ist!! Fährt man langsamer als andere, fährt man kurz durch eine Ausbuchtung oder an einer breiteren Stelle ganz rechts und lässt alle schneller fahrenden schnell passieren. Ganz simpel und der Dank ist euch von den Korsen und den Franzosen sicher. Dies wird mit freudigem hupen und winken auffällig gezeigt.

Preis
Im Vorfeld haben wir von sehr vielen gehört, wie teuer es auf Korsika ist. Das konnten wir so pauschal nicht bestätigen.
Benzin ist viel günstiger als bei uns (es gibt Diesel und Super 95), auch im Supermarkt einkaufen war bei fast allen Artikeln das gleiche Preisniveau wie bei uns. Zumindest wenn man in großen Supermärkten wie E.Leclerc einkauft. Die Campingplätze waren auch nicht teurer als in Kroatien, teilweise sogar günstiger. Im Durchschnitt haben wir für eine Nacht ca 30 € für 3 Personen und einen VW-Bus, Strom und Zelt gezahlt.
Essen gehen ist allerdings sehr teuer. Dies liegt möglicherweise auch daran, das viele Restaurants nur in der Saison für die Touristen öffnen, viele Gerichte schmecken leider auch so. Es gibt natürlich auch sehr gute Restaurants, bei denen dann aber auch der Preis gehoben ist. Wenn man ein wenig sucht, findet man aber auch günstigere Restaurants mit korsischen Gerichten.


Essen und Getränke

Wie auch in Frankreich gibt es häufig Menüs mit Vorspeise, Hauptgericht und Dessert. Manchmal sind auch Getränke dabei. Für Kinder werden Kindermenüs angeboten. Selbstverständlich kann bei den meisten Restaurants a la carte bestellt werden. Es gibt wahnsinnig viele Pizzerien. Eigentlich an jeder Ecke und eigens für die Touristen geöffnet. Hier kostet dann auch eine Pizza Margherita (Käse und Tomatensoße), schlappe 9 €..die teuerste die wir gesehen haben lag bei 13 €.
In Frankreich bekommt man auf Wunsch einen Krug Wasser in der Regel kostenlos (natürlich je nach Menge der Bestellung). Brot gibt es auch auf Wunsch.
Auf Korsika wird sehr viel mit Kastanien bzw Kastanienmehl gekocht und gebacken. Man findet auch Crepe mit Maronencreme. Pulenta ist ein Brei aus Kastanienmehl.
Brocciu ist ein Schaf- bzw Ziegenkäse der auf der Insel hergestellt wird und eine Spezialität ist. Er wird häufig als Füllung bei Gerichten benutzt. Probiert bei Gelegenheit Canneloni au Brocciu..ein Traum!!!
Es gibt viele Fleisch- und Fischgerichte.
Korsischer Wein kann direkt in den Weingütern oder aber auch im Supermarkt gekauft werden.
Honig und Konfitüren, sowie auch selbstgemachte Chutneys aus Feigen werden viel verkauft. Der Honig wird aus den Blüten in der Macchia hergestellt und schmeckt deswegen auch sehr unterschiedlich. Macchia heißt der Bewuchs der an jeder freien Fläche zu sehen ist. Hier wächst alles, von dichten Büschen, bis zu ganz vielen unterschiedlichen Kräutern (teilweise riecht es wie im Kneipp Garten) und Blumen. Olivenöle sind sehr hochwertig und werden überall angeboten.

Wir sehen was, was du nicht siehst
Was wir noch sehen wollten, ist eine 17 m große Napoleonsäule aus Jaspis. Diese wurde hergestellt für Napoleons Geburtstag. Als sie fertig war, wurde leider der Transport erst hinterher überdacht. So liegt sie seitdem bei Agajola in Wald und Wiese. Leider hatten wir keine Zeit mehr hinzufahren.
Ein Boot zu mieten ist ideal auf Korsika. Es gibt unzählige Grotten und auch Strände die nur mit dem Boot zu erreichen sind. Ein führerscheinfreies Boot zu mieten, kostet in der Hauptsaison ca  50 bis 100 € am Tag, je nachdem bei wem man es mietet. Stehpaddeln sind dieses Jahr übrigens sehr in. Wir haben unzählige gesehen :-)
Mit der korsischen Eisenbahn zu fahren muss auch ein Erlebnis sein, das haben wir leider auch nicht geschafft!
Was man auf jedenfall machen sollte, ist in ein Tal und in die Berge zu fahren, wenigstens einen Tag!
Man muss in einem Fluß gebadet haben.
Zum tauchen, Canyoning, Paragliding und klettern gibt es unzählige Möglichkeiten.


GR20

Der GR20 ist wohl mit der bekannteste Wanderweg überhaupt. Er verläuft durch Korsika, teilweise auch durch das Hochgebirge und hat eine Gesamtlänge von 170 km. Man benötigt ca 15 Tage für diesen Wanderweg. Ein großer Teil des Weges führt durch die Naturparks von Korsika. Er gilt als recht anspruchsvoll und teilweise gibt es Kletterpassagen.

Tierische Bewohner
Auffallend sind die unzähligen Eidechsen, sehr viel sieht man die endemische Art Thyrrenische Mauer- bzw Gebirgseidechse. Beim wandern entdeckt man Wildpferde und auch viele Kühe und Ziegen die oft frei herumlaufen und auch am Straßenrand bzw auf der Straße stehen. Mufflons sind so gut wie nie zu sehen.
Auf Korsika gibt es halbwilde Schweine, die freundlich und gefräßig sind.
Fischadler, Steinadler und Bartgeier sind einige der Vögel die auf Korsika leben.
Im Meer kann man mit ganz viel Glück Delphine und Pottwale sehen. Diese sind angeblich sehr häufig am Cap Corse oder auch an der Küste bei Bonifacio zu sehen.
Bei den  spektakulären Insekten sollte man vor allem die Schwarze Witwe und die Europäische Gottesanbeterin aufzählen. Wie es aber immer so ist, die besonderen Tiere sind auch selten zu sehen!


Pflanzen auf Korsika

Ins Auge springen die vielen Eukalyptusbäume, diese waren nicht ursprünglich auf Korsika, sondern wurden eingeführt um die Malaria einzudämmen. Der starke Geruch sollte die Anophelesmücke vertreiben. Allerdings wurde sie wohl eher durch die Trockenlegung der Sümpfe vertrieben, da Eukalyptus sehr schnell wächst und viel Wasser verdunstet. Bis in die 1950er Jahre hatte Korsika große Probleme mit Malaria und bis 1970 kamen immer wieder Schübe. Aber keine Sorge, Korsika gilt heute als Malariafrei. Man erkennt den Eukalyptusbaum nicht nur am Geruch der Blätter, sondern auch an der Rinde die in Fetzen vom Baumstamm hängt.
Die Edelkastanie ist auch sehr weit verbreitet und es wird viel aus den Kastanien gekocht.
Häufig sieht man auch Korkeiche, Pinien, Oleander, Kakteen die an den Hängen wachsen, Dattelpalme, Feigen und viele Zitrusfrüchte.

Fazit
Eine wunderbare Insel mit so vielen Möglichkeiten. Unzählige Strände mit Meer das manchmal dunkelblau, hellblau oder Türkis strahlt. Schöne Wanderwege. Gutes Essen, danach muss man allerdings erst suchen. Ganz viel Abwechslung oder Ruhe..je nachdem was man möchte.

Ich kann Korsika jeden empfehlen,der in seinem Urlaub etwas erleben möchte! Für einen reinen Hotelurlaub am Pool sollte man jedoch ein anderes Reiseziel wählen.
Über 4000 Wörter und dennoch ist noch nicht alles gesagt, was es zu erzählen geben würde. Stunden an Überarbeitung und trotzdem ist er nicht perfekt...

Wir hoffen es hat Spaß gemacht zu lesen und die Bilder zu betrachten. Mich hat beim raussuchen der Bilder wieder die Lust gepackt und wir haben uns nun entschieden, auch in diesem Jahr wieder auf die Insel heimzusuchen. Dieses Jahr sind wir jedoch Anfang September dort und erwarten mehr Ruhe und Platz als im letzten Jahr. Also immer schön winken wenn man sich begegnet, gell!

Wenn euch der Reisebericht gefallen hat, so freuen wir uns über einen Eintrag im Gästebuch. Die Berichte dürfen auch gerne kommentiert werden, vielleicht hat ja der eine oder andere noch Tipps für einen noch geileren Urlaub!

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. :-)


Donnerstag, 17. Juli 2014

Korsikas Westküste mit dem T3 - Teil VI

9.Tag

Nonza hat uns nicht mehr losgelassen und wir wollten unbedingt wissen, was der Ort so tolles an sich hat, also sind wir sehr früh losgefahren, in der Hoffnung das es noch nicht so voll ist. Wir mussten feststellen..dort ist es anscheinend immer voll. Wir haben 3 km vom Ort in einer Ausbuchtung an der Straße geparkt und sind hingelaufen. So schreibt das meine Freundin, ich hingegen würde schreiben: "Wir haben gefühlte 13 km entfernt vom Ort neben einem Mausoleum einen halben Parkplatz ergattern können. Der nächste freie Parkplatz wäre 31 km entfernt verfügbar gewesen, so mußte der Halbe herhalten. Man darf da nicht so zimperlich sein!!"

 Meine Meinung ist etwas gespalten. Der Ort ist sehr schön. Eine schiefe Treppe führt zur Zitadelle mit einem grandiosen Ausblick auf das Meer und St. Florent. Die Häuser sind auf Terrassen, wie das auf Korsika sehr typisch ist. Eine Kirche kann besichtigt werden, dafür waren wir aber zu sommerlich angezogen. Im Grunde war es das dann auch schon. Es gibt ein Cafe und zwei Restaurants.



 Der Strand von Nonza ist grau und immer sympatisch leer. Der Grund dafür ist das nahegelegene Asbestwerk. Angeblich soll der Strand nicht gesundheitsgefährdend sein. Aber wer weiss das schon und die meisten meiden den Strand deswegen.




Bei unseren verzweifelten Ausflügen nach Nonza und Umgebung haben wir von der Straße aus eine Kirchen- bzw. Klosterruine entdeckt. Da ich total auf alte Gemäuer stehe mußte diese selbstverständlich untersucht werden. Ein Parkplatz ist oben und ein steiler Fußweg führt nach unten zu der ehemaligen Kirche und daneben zu einem Felsstrand am Meer. Das Meer ist an dieser Stelle sehr natürlich und unberührt und von flachen Riffen durchzogen. Ich wollte es unbedingt wissen und konnte mir das Schnorcheln nicht verkneifen. Der immernoch vorherschende Wellengang und die sehr zahlreich vorhandenen Feuerquallen machte diesen Ausflug zum Nervenkitzel. Auf eine Fläche von zehn mal zehn Metern Wasserfläche gab es sicherlich 5 oder mehr Quallen die man umschnorchen mußte. Wow!! An dieser kleinen Bucht wird auch viel Treibholz angeschwemmt, sodass wir auch hier das eine oder andere hübsche Souvenir finden konnten.



Die Kirche ist einsturzgefährdet und mit einem Eisenzaun verschlossen. Im Inneren sind Gräber die offen sind und Gebeine die darin durcheinander liegen. In einem Nebenraum liegen die zerbrochenen Grabplatten. Der Altar aus Marmor wurde in die Kirche von Nonza gebracht. 




Wir haben den Nachmittag dort am Meer verbracht. Auf den Felsen konnte man sich toll sonnen und zum schnorcheln wäre es perfekt gewesen, wären da nicht diese große Menge an Quallen gewesen. Auf dem Cap findet man auch den Serpentinstein, der grün schimmert. Nachdem wir dort waren, ist aber leider keiner mehr da :-) Dieser wird auch für Schmuck verwendet.


Zurück zu unserer Basis Camp Stella





10.Tag
Da wir am nächsten Tag in Bastia auf die Fähre mussten, wollten wir auch dort übernachten. Obwohl die gesamten Reiseführer darauf hinwiesen das Cap Corse von Bastia aus zu umrunden, haben wir dennoch den Weg von St.Florent nach Bastia genommen. Das Cap ist schön, jedoch sollte man, wenn möglich wirklich andersherum fahren, da man die Aussicht nicht genießen kann, wegen der falschen Seite zum Meer. 






Wir haben an einer Barokkirche gehalten, die allerdings mittlerweile zugemauert wurde und nicht mehr zu besichtigen ist. Das ist sehr schade. Die Kirche gehört sicher nicht zu den sehr beachteten Bauwerken am Kap, wie ich meine völlig zu unrecht. Ein französiches Pärchen welches auch gerade dort unterwegs war erzählte uns den Grund für die zugemauerten Pforten der Kirche. Durch den intensiven untertage Abbau von *habsgeradevergessen* wird die Kirche wohl in ein paar Jahren zu einem großen Steinhaufen eingefallen sein. Traurig!













Auf nach Bastia!